HERMES 2022 – Warum soll ich HERMES 2022 verwenden?
Im Blog HERMES 2022 – Was steckt dahinter? habe ich auf wesentliche Neuerungen von HERMES 2022 hingewiesen. In diesem Blog möchte ich verschieden Aspekte beleuchten, warum sich ein Umstieg auf HERMES 2022 für eine Organisation lohnt oder warum allenfalls noch zugewartet werden soll.
Fakt ist, dass die Bundeskanzlei, bei der die Methode HERMES angesiedelt ist, ab April 2023 nur noch «Hermes 2022» zur Anwendung empfiehlt.
1. Was passiert mit meinen HERMES 5.1 Zertifikaten, was ist die Veränderung?
Seit jeher gibt es zwei Zertifikate bei HERMES: a) Das HERMES Foundation (HEFO) Zertifikat sowie b) Das HERMES Advanced (HEAD) Zertifikat Letzteres ist terminiert (HERMES Advanced), das heisst alle 5 Jahre muss ich das Zertifikat zur Erneuerung beantragen (mit den entsprechenden Belegen). Stand heute: Zertifikatsinhaber können ihre HERMES-5.1-Zertifikate weiterhin rezertifizieren lassen. Die Rezertifizierung erfolgt in der HERMES-Version der zugrundeliegenden Prüfung. |
Wenn ich ein HERMES Foundation 5 resp.5.1 Zertifikat besitze, ist dieses weiterhin gültig. Jedoch gibt es kein automatisches Uplift auf HERMES 2022, da sich vieles in der neuen Version ändert (u.a. Phasenmodell, Szenarien, Rollen).Zu gross sind die Unterschiede und der erwartete Wissens-Umfang bei den Prüfungen. Dies hat zur Folge, dass beim HERMES 2022 Advanced Kurs neu 3 Kurstage verteilt angeboten werden, damit der Knowhow-Aufbau geordnet erfolgen kann. Der HERMES 2022 Foundation Kurs wird weiterhin in 2 Tagen angeboten. Bei beiden Kursen werden jedoch Vorbereitungsaufgaben und ein Selbsteinschätzungstest abgegeben. Hier geht es zu den aktuellen Projektmanagement – Kursdaten. Wie im vorhergehenden Abschnitt erwähnt, ändert sich viel. Geprüft werden neu alle Bereiche des HERMES 2022. Insbesondere zu erwähnen ist das Zusammenspiel mit agilen Elementen (u.a. Klassisches-, Hybrides Projektmanagement, Agiles Entwicklungsmanagement, Hinweise zur Anwendung [u.a. Nachhaltigkeit, Verwendung mit Arbeitspaketen]).
Das Thema «Agile Umsetzung in Verbindung mit HERMES 2022» werde ich in einem weiteren, nachfolgenden Blog (April/Mai 2023) beleuchten. Mit den Anpassungen der Szenarien ergeben sich für den HERMES 2022 Foundation ebenfalls Änderungen. Neu wird das Modul «Beschaffung» prüfungsrelevant und diverse Themen des Kapitels «Hinweise zur Anwendung» ebenfalls. Für den HERMES 2022 Advanced sind neu alle Module prüfungsrelevant.
. Wie schnell soll ich von HERMES 5.1 auf HERMES 2022 umsteigen?
Es ist und bleibt eine Tatsache, dass es HERMES 5.1 über den 01.04.2023 hinaus geben wird. Bei gewissen Behören und einigen öffentlichen Instituten dauert die Umstellung noch an. Auch existieren heute laufende Projekte basierend auf HERMES 5.1, welche sicherlich über diesen Meilenstein vom 01.04.23 hinaus weiter gehen und beim bestehenden Vorgehensmodell bleiben.
Fazit: Es kommt auf meine Umgebung (Vorgaben seitens Stammorganisation, Rahmenbedingungen) und die geplanten Projekte an, wie schnell ich mich auf HERMES 2022 einlasse. Zu vermeiden ist ein Umstellen auf Hermes 2022 während eines laufenden Projektes basierend auf HERMES 5.1.
Nicht zu unterschätzen ist der eigene, zusätzliche Lernaufwand, welcher eine Umstellung auf HERMES 2022 nach sich zieht. Neu werden alle Aspekte von HEMRES 2022 geprüft, welche im Referenzhandbuch beschrieben sind. Dies bedeutet, dass ich beispielsweise ebenfalls über das Knowhow in der «Beschaffung», sowie in den Themen im Kapitel «Hinweise zur Anwendung» und in den Kapiteln der «Governance», «Nachhaltigkeit», «Projektmanagement und Entwicklungsmanagement» verfügen muss.
3. Weitere wichtige Details und Ergänzungen zu Hermes 2022
Im ersten Blog-Artikel (HERMES 2022 – Was steckt alles dahinter?) habe ich bereits auf wichtige Änderungen hingewiesen.
Neu werden mit HERMES 2022 in der Initialisierungsphase im Modul «Projektgrundlagen» u.a. zwei zusätzliche Aufgaben zu bewältigen sein. Diese neuen Aufgaben resp. Ergebnisse werden hier im Folgenden beleuchtet.
Das neue Ergebnisdiagramm sieht ein neues Ergebnis «Beschaffungsanalyse» vor:
a) Projektgrundlagen: neues Ergebnis «Beschaffungsanalyse»
Ziel und Zweck dieses neuen Ergebnisses ist, dass alle beschaffungsrelevanten Informationen und Vorgaben zusammengetragen, der Ausschreibungsprozess vorbereitet und die Grundlage für die Wahl der Verfahrensart erstellt werden. Es wird sichergestellt, dass die Beschaffung mit der Durchführungsplanung abgestimmt ist. Meine Erfahrung zeigt, dass dies absolut sinnvoll und notwendig ist.
Zuständig und verantwortlich dafür ist die neue Rolle «Anwendervertreter». Im Zusammenhang mit meinem künftigen Blog (April/Mai 2023) werde ich diese neue Rolle tiefer betrachten und darauf eingehen.
b) Modul Projektgrundlagen (sowie weitere Module): neue Aufgabe «Prototyping durchführen»
Etwas «versteckt» kann ein weiteres neues Ergebnis erwartet werden – «Prototyping realisiert». Diese kann in der Initialisierungsphase ebenfalls im Modul Projektgrundlagen mit der Aufgabe «Prototyping durchführen» erreicht werden.
Hintergrund und Zweck: Mit dem Prototyping können vereinfachte, jedoch weitestgehend funktionsfähige Lösungsansätze erstellt und ausprobiert werden. So können die Machbarkeit oder Brauchbarkeit der fokussierten Lösung, allenfalls auch deren Nützlichkeit und Akzeptanz, geprüft werden. Nebst den technischen und funktionalen Kriterien können insbesondere beim Produkt das Aussehen oder die Masse und die Proportionen und bei Dienstleistungen die visualisierte Idee begutachtet werden.
Je nach Bedarf kann diese Aufgabe mehrmals in mehreren Phasen auftauchen. Nicht vergessen sollte man die zugehörige Dokumentation, sprich das Erstellen der «Prototypendokumentation».
Zuständig und verantwortlich dabei ist die Rolle «Entwickler».
Möchtest Du mehr erfahren? Gerne zeigen wir dir an einem «Public» oder im eigenen Firmenseminar auf, was sich alles ändert mit HERMES 2022 – buche jetzt deinen HERMES 2022 Foundation oder den HERMES 2022 Advanced Kurs.
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